Eines wird mir bei diesem ersten Ashram-Besuch bewusst: ich will endlich professionell singen UND meditieren! Regelmäßig. Allein und in der Gruppe. Ab sofort beginnt mein Tag mit Yoga, in Stille sitzen und anschließenden Stimmübungen.

Wo ich vorher jahrelang herumeierte, gelingt nun. Ich habe den Mut, zu professionellen Vorsingen zu gehen vor einer Jury.

Diese bringen mir den Eintritt in den Arnold Schönberg Chor, Philharmonia Chor Wien, das Ensemble Choriambus, den Solo- und Chorpart im Mozart Requiem der Salzburger Konzertgesellschaft, Auftritte in Kirchen, auf Hochzeiten, Vernissagen, Feiern und viele Tourneen. Wow – ich darf singen und reisen UND werde dafür bezahlt. Wie geil ist das denn?! Ich bin außer mir vor Glück.

Gerade beim Thema „Singen“ merke ich deutlich, wie sehr Stimme und Selbstwert miteinander verbunden sind. Es braucht schon eine Portion Mut und die Überzeugung, dass andere mich hören wollen, um den Schritt raus auf die Bühne zu wagen. Mehr noch – um überhaupt meine Stimme zu voller Blüte zu bringen. Wenn ich mich in mir nicht wertvoll fühle, werde ich meine Stimme verstecken. Sie wird erst dann frei und schön schwingen und rund klingen, wenn ich in mir frei schwinge – und loslasse.

So entsteht zusätzlich zu meiner Tätigkeit als Sängerin die Selbstwert-Stimmentfaltung. Eine meiner drei Quellen, durch die ich Frauen zu mehr Selbstvertrauen begleite und ermutige, sich selbst zu ermächtigen. Ich möchte einerseits die Freude am Singen weitergeben – und  gleichzeitig die Macht des Singens. Dich mit Deinem Klang umgeben stärkt. Singen hat heilsame Wirkung. Mach Dich hörbar!

Ich weiß, dass wir Frauen die Kraft und die Fähigkeit in uns tragen, uns selbst zu transformieren. Wir sind Gebärerinnen von Leben. Wir kreieren in unserem Schoß.

Lass uns Freude gebären!